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Reisebericht Griechenland 2007

Reise

19.8.

Nachdem ich am Nachmittag noch etwas geschlafen habe und alle Koffer und Taschen im Auto verstaut habe, breche ich gegen 23:00 Uhr von Nürnberg aus auf. Ich habe reichlich Zeit, auch für ausgiebige Pausen. Nachts sind die Straßen frei und ich komme gut voran.

Reise

20.8.

In Österreich und Italien verpaßt Petrus meinem Auto nochmal eine gründliche Wagen­wäsche, damit ich mich in Griechen­land auch nicht blamiere. Kurz vor Venedig hört der Regen jedoch auf.
Bis in die Nähe des Hafens lotst mich mein Navigations­system, die von Minoan Lines an­ge­gebene Adresse (Statzione Marittima Magazzino 123) kennt es jedoch leider nicht. Es wäre schon sehr hilf­reich, wenn die Hoch­glanz­prospekte oder die Internetseite eine kleine An­fahrt­be­schreibung mit Weg­skizze enthalten würden, statt der mickrigen Hafenskizze, aus der man beim besten Willen nicht entnehmen kann, zu welchem Teil der Welt sie gehört. So muß ich mich das letzte Stück an den Straßen­schildern orientieren. Ich hatte er­wartet, daß ein Punkt, der von inter­nationalem Publikum sehr häufig auf­ge­sucht wird, klar und deutlich aus­ge­schildert sei, werde jedoch enttäuscht. Italien zeigt sich hier kein bischen touristen­freund­lich, alle Schilder sind aus­schließ­lich italienisch. (Im Gegen­satz dazu sind in Griechen­land praktisch alle Schilder zwei­sprachig.) Leider besitzte ich derzeit nur minimale Italienischkenntnisse.
Trotzdem bin ich bereits gegen 6:30 an der Hafen­ein­fahrt. Man läßt mich jedoch nicht auf den Park­platz und macht mir in einer Mischung aus italienisch und englisch klar, daß ich bis 8:00 draußen bleiben müsse. Außerhalb gibts jedoch in der Nähe keine guten Park­möglich­keiten. So quetsche ich mich denn an den Rand in der Nähe der Ein­fahrt, wo auch schon ein paar andere warten.
Neben mir parkt ein Grieche, der mehrere seiner Landsleute begrüßt. Mit ihm kann ich mich wenigstens ver­ständigen. Ich frage ihn, ob er öfter hier sei, und ob er viel­leicht wisse, wo eine Toilette sei. Schmunzelnd weißt er auf einen Baum - oder warten bis die auf­machen.

Ikarus Palais
Ikarus Palais

Endlich auf dem Park­platz. Nachdem ich im Hafen­büro meine Tickets ab­ge­holt habe, muß ich noch ein paar Stunden warten, bis ich mit dem Auto an Bord kann. Die Ikarus Palais ist bereits da, wird jedoch gerade aus­ge­laden. Das Bord­personal macht sauber. Ich unter­halte mich der­weil mit anderen Rei­sen­den, mache einen kleinen Spazier­gang zum Fo­to­gra­fie­ren und um ein paar gi­gan­tische Kreuz­fahr­schiffe zu be­staunen. Die Zeit ver­streicht über­raschend schnell.
Ein­laden geht zügig von­statten. Wir fahren pünkt­lich ab.

Kabine
Kabine
Bad
Bad

Ein Steward bringt mich von der Re­zeption der Fähre zu meiner Kabine. Dort sind nagel­neue Rettungs­westen ver­staut. Aus­führ­liche Sicher­heits­in­struk­ti­onen sind an der Tür an­ge­schla­gen. Die Hin­weise werden wenig später auch über Laut­sprecher be­kannt ge­ge­ben. Auch ein Video über die Sicherheit an Bord wird vor­ge­führt. Offen­bar setzt Minoan Lines alles daran, eine Best­note im ADAC-Test zu bekommen.
Auf dem Kopf­kissen liegt ein Bon­bon. Es ist keiner von denen, die außen gut schmecken und innen einen Art Kau­gummi ent­halten, sondern er schmeckt bis zum Ende gut.
Der Kom­fort an Bord ist her­vor­ragend. Ich hatte be­fürchtet, daß mir die 22 Stunden an Bord qual­voll lang würden. Das Gegen­teil ist der Fall. Restaurants, Bars, zahl­reiche Ge­schäfte usw. ver­kürzen den Auf­ent­halt. (Ich in­spiziere vor allem das An­gebot an griechischer Literatur - was sonst?.) Es ist er­heblich an­ge­nehmer sich 22 Stunden auf dem Schiff frei be­wegen zu können, als 4 Stunden in einem Flug­zeug ein­ge­pfercht zu sein.
Ledig­lich das permanente Vibrieren stört. Egal ob Blumen, Schmuck, Süß­speisen oder die Buch­staben vor meinen Augen - alles zittert und zwar heftig. Ich frage mich, ob die Aus­wucht­ge­wichte an den Maschinen ver­gessen wurden, oder ob die Regelung zur Schiffs­stabilisierung schlecht programmiert wurde. Als ich einen Steward frage, gibt er mir beinahe stolz die Ant­wort: „Das kommt von der Ge­schwindig­keit.” Nun für einen Steward mag das eine aus­reichende Er­klärung sein (obwohl das Schiff auch im Hafen vibriert), als Informatiker würde ich der Reederei jedoch empfehlen, der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn ein Schiff diesen Aus­maßes mit ca 2-3 Hz um etwa 1cm ruckelt, nervt dies sicher­lich nicht nur die Passagiere, sondern bewirkt auch er­höhten Ver­schleiß und Energie­verbrauch.

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