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Ich frühstücke im Cafe Central.
Anschließend mache ich einen Besichtigungsbummel durch Athen: Hadriansbibliothek, Lysikrates Denkmal,
Hadriansbogen, Tempel des olympischen Zeus. Im Zappeion ruhe ich mich etwas aus.
Zum Abendessen gehe ich diesmal in die Taverne Kritikou, die ich schon am Nachmittag ausfindig gemacht habe.
Die Taverne hat einen Dachgarten mit Blick auf die Akropolis und eine kleine Kapelle spielt Bouzouki und singt dazu.
Hier bekomme ich nicht nur Weißbrot ohne es bestellen zu müssen, es ist sogar mit Abstand das beste während dieses
Griechenlandaufenthalts. Schmeckt wie frisch gebacken. Ein etwas älterer Kellner ist rege um das Wohl seiner Gäste
besorgt. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört es scheinbar, Zitronen über dem Essen der Gäste auszupressen.
Als eine Kundin es wagt, selbst die auf ihrem Teller liegende Zitrone zu ergreifen, stürzt es sich auf sie, entwindet
ihr die Zitrone und quetscht diese voller Inbrunst über dem Teller aus. Die Kundin nimmt dies mit einem Lächeln
hin. Offenbar ist sie Stammkundin und mit den Marotten des Kellners vertraut. Ich aber bin froh, daß zu meinem
Stifado keine Zitrone gehört.
Ein anderer Gast (vermutlich ein Engländer) macht mich ganz aufgeregt darauf aufmerksam, daß soeben der Vollmond
am Horizont aufgeht. Ich bedanke mich, kann es aber abwarten. In etwa einer halben Stunde steht der Mond so hoch,
daß ich ihn von meinem Platz aus auch ohne mir den Hals zu verrenken sehen kann.
Ich weiß natürlich, daß man in einer Taverne normalerweise keinen Kaffee trinkt. Aber da der Kellner ihn mir
offeriert, nehme ich an. Dies ist ein Fehler, denn es trübt schließlich doch noch den guten Eindruck, den ich von
dem Lokal hatte: der Kaffee wird mir ohne das obligatorische Glas Wasser serviert.